Deutscher Amateurtheaterpreis amarena 2014 10.000 Euro Preisgeld – Bewerbung bis 7. Februar

amaren2014Neue Impulse, künstlerischen Dialog und eine öffentliche Würdigung der besonderen Qualität des nicht-professionellen Theaters, das verspricht der Wettbewerb um den Deutschen Amateurtheaterpreis „amarena 2014“. Noch bis zum 7. Februar 2014 können sich nicht-professionelle Ensembles in fünf Sparten beim Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT) bewerben. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert, eine Mitgliedschaft im BDAT ist nicht Voraussetzung für eine Teilnahme. Die Schirmherrschaft hat Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, übernommen.
Gesucht werden modellhafte und innovative Inszenierungen in den Kategorien „Schauspiel“, „Kinder- und/oder Jugendtheater“, „Seniorentheater“, „Mundart und Volkstheater“ sowie „Offene Theaterformen“. Die Jury setzt sich aus Expertinnen und Experten des Theaters und der Theaterpädagogik zusammen. Die Gewinner werden vom 11. bis 13. September nach Ransbach-Baumbach (Rheinland-Pfalz) eingeladen, um ihre preisgekrönten Inszenierungen vorzustellen und die Auszeichnungen entgegen zu nehmen. Kooperationspartner ist der Landesverband Amateurtheater Rheinland-Pfalz.
Die detaillierte Ausschreibung, Erläuterungen zu den Sparten und das Bewerbungsformular stehen unter: http://www.bdat.info. Kontakt: BDAT, Alexandra Heyden, Lützowplatz 9, 10785 Berlin, Fon 030 2639859-17, amarena@bdat.info
Der Wettbewerb wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz, von der Stadthalle Ransbach-Baumbach und weiteren Förderern.

Deutscher Amateurtheaterpreis amarena – Höhepunkt im Theaterjahr 2014

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SpinaTheater / Junges Theater Solingen, amarena-Preisträger 2012 in der Kategorie „Musik, Tanz und Bewegungstheater“ (Fotograf: Jörg Sobeck)

Theater ist Leben! Ganz unter diesem Motto startet der Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT) im Jahr 2014 mit zahlreichen bundesweiten Projekten und Initiativen. „Unser Ziel ist es, die Qualität des Amateurtheaters weiter zu entwickeln und die Gruppen und Akteure der bundesweiten Amateurtheaterszene mit vielseitigen Angeboten und Zuschüssen zu fördern“, so die Geschäftsführerin des BDAT Irene Ostertag.

Neue Impulse, künstlerischen Dialog und eine öffentliche Würdigung der besonderen Qualität des nicht-professionellen Theaters, das verspricht der Wettbewerb um den Deutschen Amateurtheaterpreis „amarena 2014“. Noch bis zum 7. Februar 2014 können sich Ensembles in fünf Sparten bewerben. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert. Die Preisträger präsentieren ihre Inszenierungen beim „amarena-Festival“ vom 11. – 13. September in Ransbach-Baumbach/Rheinland-Pfalz.

Mit einem neuen Konzept richtet der BDAT in diesem Jahr die Fortbildung im Bereich Kinder- und Jugendtheater aus. Sechs Werkstattangebote vermitteln im hessischen Wetzlar vom Kindertanztheater über Material- und Objekttheater bis zu Rhythmus und Klang theoretische und praxisorientierte Kenntnisse für die Arbeit mit dem Theaternachwuchs. Die Veranstaltung findet vom 29. Mai bis 1. Juni 2014 statt, Anmeldeschluss ist der 28. Februar.

Theater entdecken, neue Blickwinkel finden und Spaß an Kultur erleben, das erwartet die jungen Teilnehmer der Initiative „Theater für alle“. Fünf verschiedene Projektformate bietet der BDAT an, die mit einer Vollfinanzierung von max. bis zu 26.000 Euro gefördert werden können.
Förderungen vergibt der BDAT auch für internationale Spielbegegnungen im In- und Ausland sowie für deutsch-französische und deutsch-russische Theaterprojekte.

Als zentraler Akteur im Bereich des Seniorentheaters veranstaltet der BDAT das 24. Europäische Seniorentheater-Forum vom 19. – 23. Oktober in Scheinfeld / Bayern. Seit 2012 bietet der BDAT als einer von wenigen Trägern im Bereich Kultur die Möglichkeit, einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) im Bereich des Amateurtheaters zu absolvieren. Angesprochen sind Menschen im Alter über 27 Jahre, insbesondere auch Seniorinnen und Senioren.

Weitere Infos zu allen Projekten unter www.bdat.info.

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TOB Theater Oberschwaben Bodensee, amarena-Preisträger 2012 in der Kategorie „Komödie“ (Fotograf: Jörg Sobeck)

 

Utopien sind realisierbar!

Buchvorstellung in Berlin, v. l.: Matthias Schilling (Schibri-Verlag), Norbert Radermacher, Menno Jansen (Kultur-Dialog, Graphik/Layout) (Foto: Kellermann)

Buchvorstellung in Berlin, v. l.: Matthias Schilling (Schibri-Verlag), Norbert Radermacher, Menno Jansen (Kultur-Dialog, Graphik/Layout) (Foto: Kellermann)

Theater mit allen! Norbert Radermacher präsentierte Neuerscheinung in Berlin

„Visionen und Utopien zu haben ist eine Sache, diese aber auch umzusetzen, wie z. B. die Idee eines Welt-Kindertheater-Festes, zeichnet den Herausgeber dieser Neuerscheinung Norbert Radermacher aus“, sagte der Verleger Matthias Schilling vom Schibri-Verlag anlässlich der Buchvorstellung „Theater mit allen“ in der Geschäftsstelle des Bundes Deutscher Amateurtheater in Berlin.

Theater mit allen ist das Credo und zugleich die Utopie, die das Leben und die Arbeit von  Norbert Radermacher geprägt haben, das machte der Autor bei seiner Lesung deutlich. Neben zahlreichen Methoden, Konzepten und Projektbeispielen, die von Radermacher und 19 weiteren Autoren in dem Werk vorgestellt werden, beinhaltet es vor allem die Forderung nach Teilhabe an aktiven Aneignungsformen des Theaters quer durch alle gesellschaftlichen Schichten – interkulturell, intergenerativ und inklusionsorientiert. Zugleich will das Buch Mut machen zum utopischen Denken und Handeln.

Die Beiträge geben einen vertiefenden Blick in die Geschichte der Theaterpädagogik in Deutschland von 1980 bis heute am Beispiel des Theaterpädagogischen Zentrums der Emsländischen Landschaft e. V. in Lingen (Ems).

Ein ganzes Kapitel widmet sich dem Thema „Positionen und Debatten“ im Amateurtheater, weitere Kapitel nehmen theoretisch und anhand von zahlreichen Praxisbeispielen das Theater mit Kindern und Jugendlichen in den Blickpunkt. Internationale Strukturen und Projekte sowie ein Praxisteil, u. a. mit Planungshilfen zur Durchführung von Projekten ergänzen das umfangreiche Werk.

Dass ein Leben im und für das Theater auch die Persönlichkeit und den Menschen prägen, und es nicht immer einfach ist, sich bei all dem ehrenamtlichen Engagement auf dem kulturpolitischen und internationalem Boden zwischen Champagner und Wodka protokollarisch korrekt zu bewegen, beleuchtet humorvoll der Beitrag „Das diplomatische Parkett ist glatt“.

„Theater ist ein Schau-Platz. Vor uns haben wir nun ein großformatiges, sorgfältig bildnerisch gestaltetes Bild-Schau-Buch von fast 300 Seiten Umfang. Das Amateurtheater gewinnt nicht nur durch seine szenische Kulturpraxis Gewicht. Auch die kommentarischen Zeit- und Arbeits-Zeugnisse seiner Protagonisten verankern es. Urteilen Sie nun selbst! Urteilt nun selbst! Vergrößert das Ensemble, indem Ihr mitarbeitet – mit dem Buch arbeitet, wie mit einer Kollegin, einem Kollegen!“ (Prof. Dr. Gerd Koch; aus dem Grußwort anlässlich der Lesung zur Neuerscheinung)

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Norbert Radermacher (Hg.): Theater mit allen. Konzepte, Methoden, Praxisbeispiele. Mit Beiträgen von Peter Ambeck-Madsen, Rita Elbers, Udo Eling, Lars Göhmann, Anneliese Hanelt, Katrin Kellermann, Gerd Koch, Tom Kraus, Björn Klomp, Dieter Marks, Jörg Meyer, Ingo Michael, Bruni Müllner, Rainer H. Niedernostheide, Andreas Poppe, Norbert Radermacher, Bernd Ruping, Emmi Sommer und Reinhard Wilke.

288 Seiten, mit 67 farbigen Fotos, 38 schwarz-weiß Fotos und zahlreichen Abbildungen, ISBN 978-3-86863-127-2, Schibri-Verlag, Berlin-Milow-Strasburg, Euro 29,90

Foto zum Kurzkommentar – Prof. Dr. Gerd Koch

Foto zum Kurzkommentar – Prof. Dr. Gerd Koch

Deutscher Amateurtheaterpreis amarena 2014

Foto: Jörg Sobeck SpinaTheater/Junges Theater Solingen, amarena-Preisträger 2012

Foto: Jörg Sobeck
SpinaTheater/Junges Theater Solingen, amarena-Preisträger 2012

BDAT startet dritten Wettbewerb – 10.000 Euro Preisgeld

Neue Impulse, künstlerischen Dialog und eine öffentliche Würdigung der besonderen Qualität des nicht-professionellen Theaters, das verspricht der Wettbewerb um den Deutschen Amateurtheaterpreis „amarena 2014“.  Der Bund Deutscher Amateurtheater schreibt zum dritten Mal die bundesweite Initiative für herausragende und modellhafte Inszenierungen aus. Bis zum 7. Februar 2014 können sich nicht-professionelle Ensembles in fünf Sparten bewerben. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert, eine Mitgliedschaft im BDAT ist nicht Voraussetzung für eine Teilnahme.

Ausgeschrieben wird der Preis in den Kategorien „Schauspiel“, „Kinder- und/oder Jugendtheater“, „Seniorentheater“, „Mundart und Volkstheater“ und „Offene Theaterformen“.  Die Jury setzt sich aus Expertinnen und Experten des Theaters und der Theaterpädagogik zusammen. Die Gewinner werden vom 11. bis 13. September nach Ransbach-Baumbach (Rheinland-Pfalz) eingeladen, um ihre preisgekrönten Inszenierungen vorzustellen und die Auszeichnungen entgegen zu nehmen. Kooperationspartner ist der Landesverband Amateurtheater Rheinland-Pfalz.

Die detaillierte Ausschreibung, Erläuterungen zu den Sparten und das Bewerbungsformular stehen unter: www.bdat.info. Kontakt: BDAT, Bundesgeschäftsstelle, Lützowplatz 9, 10785 Berlin, Fon 030 2639859-0, amarena@bdat.info

Der Wettbewerb wird gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages, vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz, von der Stadthalle Ransbach-Baumbach und weiteren Förderern.

13. Welt-Kindertheater-Fest vom 25.Juli bis 1. August 2014 in Lingen (Ems)

Unter dem Motto „Colour your world“ veranstalten die Stadt Lingen (Ems), der Weltverband des Amateurtheaters AITA/IATA und das Theaterpädagogische Zentrum der Emsländischen Landschaft vom 25. Juli bis 1. August 2014 das 13. Welt-Kindertheater-Fest. Kooperationspartner sind das Institut für Theaterpädagogik der Hochschule Osnabrück, Standort Lingen und das Europäische Theaterhaus. Eingeladen sind Kindertheater-, Kindertanz- und Kinderzirkusgruppen aus 18 Ländern. Die Gruppen werden von den jeweiligen Fachverbänden und Dachorganisationen ihrer Länder vorgeschlagen. Bis zu 15 Kinder und jeweils zwei Betreuer werden eingeladen. Für Zusatzauftritte während des Festivals auf der Open-Air-Bühne und im Zirkus-Park können 6 weitere Kinder/Jugendliche aus dem eingeladenen Land am Festival teilnehmen.

Länge der Produktionen: Zwischen 30 und 60 Minuten, Länge der Show- und Walk-Acts: Zwischen 15 und 30 Minuten, Es werden performative Stücke, Show- und Walk-Acts bevorzugt, die leicht von einem internationalen Publikum verstanden werden können. Die Kinder sollten 8 bis14 Jahre alt sein. Eine Über- bzw. Unterschreitung der Altersstufen ist in einzelnen Fällen möglich. Voraussetzung ist, dass die Gruppen bis zum 24. Juli 2014 anreisen und während des gesamten Festivals anwesend sind. Die Kinder werden zu zweit in Gastfamilien untergebracht. An den Vormittagen werden für die teilnehmenden Kinder Theater-, Tanz- und Zirkusworkshops angeboten, die von einem internationalen Workshop-Team geleitet werden. Auf dem Festivalgelände des Park of Colours und auf der Open Stage finden während des gesamten Festivals vielfältige Programmaktivitäten statt. Kosten für Unterkunft und Verpflegung werden übernommen, Reisekosten sind von den Gruppen selbst zu tragen. Die Teilnahme an allen Aktivitäten im Rahmen des Festivals ist kostenlos.

Das Symposion ist Teil des Welt-Kindertheater-Festes und inhaltlich und organisatorisch eng mit ihm vernetzt. Im Mittelpunkt der fachlichen Auseinandersetzung stehen die im Rahmen des Festivals gezeigten Produktionen, die im Diskurs mit den Regisseuren und Spielleitern ästhetisch und methodisch befragt werden. Veranstalter ist das Institut für Theaterpädagogik der Hochschule Osnabrück, Standort Lingen, in Kooperation mit dem Standing Committee for Children and Youth der AITA/IATA. Leitung: Prof. Dr. Bernd Ruping.

Bewerbungen der deutschen Gruppen sind bis zum 15. Oktober 2013 zu richten an:

Bund Deutscher Amateurtheater
Stephan Schnell
Lützowplatz 9
10785 Berlin
Fon 030 2639859-11
schnell@bdat.info
http://www.bdat.info

Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung

Druck

Theater für alle

2013 bis 2017 fördert das BMBF mit dem Programm Kultur macht stark – Bündnisse für Bildung  Maßnahmen Kultureller Bildung, die von lokalen Bündnissen vor Ort geplant und durchgeführt werden. Umgesetzt wird das Förderprogramm gemeinsam mit 35 bundesweiten Verbänden und Initiativen, darunter auch der BDAT, die dafür in einem wettbewerblichen Verfahren ausgewählt wurden. Die förderfähigen Maßnahmen umfassen alle künstlerischen Sparten und Kulturformen sowie interdisziplinäre Angebote und werden durch die 35 bundesweiten Verbände und Initiativen präzisiert.

Ab sofort können beim BDAT Anträge für das Konzept Theater für alle  gestellt werden.

Dieses stellt Theater als interdisziplinäres Medium der Kulturellen Bildung ins Zentrum seiner Konzeption. Gefördert werden verschiedenste Theaterprojekte und Maßnahmen, die Kindern und Jugendlichen im Alter von 4 – 18 Jahren aus bildungsbenachteiligten Risikogruppen die Teilhabe an Prozessen der Kulturellen Bildung ermöglichen. Fünf verschiedene Formate sind möglich: Aufbau einer Theatergruppe, Peer to Peer, Theaterfreizeiten, Theaterwerkstätten, Jahres- und Familienprojekte. Ein Ziel ist es, auch das familiäre Umfeld der Kinder und Jugendlichen partizipativ einzubinden.

Die Anträge sind über eine zentrale Datenförderbank bei den einzelnen Verbänden zu beantragen. Zur Antragserleichterung erfolgt die Stellung des Antrags beim BDAT in einem zweistufigen System:

  1. Ausfüllen und Einreichen des Antragsformulars des BDAT. Es erfolgt eine Prüfung vorab mit entsprechender Rückmeldung.
  2. Ausfüllen und Einreichen des Komplettantrags


Bewerbung_Theater für alle_Bündnisse für Bildung

Bewerbungsformular BDAT_Kalkulation Maßnahmen

Formular Weitere Bündnispartner (relevant bei 4 oder mehr Partnern)

Information BDAT Maßnahmeformate

Information zum pädagogischen Konzept

Information BDAT_Kalkulation Maßnahmeformate
Wichtiges in Kürze:

  • Vollfinanzierung der Projekte
  • Keine Doppelförderung durch öffentliche Mittel
  • Abgerufene Mittel müssen innerhalb von 6 Wochen ausgegeben oder zum neuerlichen Abruf zurückgegeben werden.
  • Die Förderrichtlinie des BMBF zum Projekt ist einzuhalten.

Ansprechpartner:

  • Margerita Bube, Projektkoordinatorin, Fon 030 2639859-20 bube@bdat.info

Bewerbungen bitte einmal per Email sowie einmal unterschrieben per Post an die Bundesgeschäftsstelle des Bundes Deutscher Amateurtheater e.V. senden:

Lützowplatz 9
10785 Berlin
Deutschland
Fon +49 30 2639859-20
Fax +49 30 2639859-19
bube@bdat.info

Stand: 4. Juli 2013

„Die Bewegung Amateurtheater lebt!“

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Kellertheater Hamburg „Kaspar Hauser“
Foto: Frank Weymann

Bundesversammlung des BDAT in Hamburg – 120 Jahre Verband Hamburger Amateurtheater

Als starke Gemeinschaft und hervorragender Gastgeber der diesjährigen Bundesversammlung des BDAT präsentierte sich der Verband Hamburger Amateurtheater anlässlich seines 120-jährigen Jubiläums vom 13. bis 15. September in der Hansestadt. Am Freitag, den 13. September, feierten die Hamburger im Beisein von Elke Westphal von der Kulturbehörde Hamburg sowie mit zahlreichen Gästen der bundesweiten Amateurtheaterszene ihr Jubiläum. „Die Bewegung Amateurtheater lebt, dies zeigt die Entwicklung des Verbandes Hamburger Amateurtheater, der heute 32 Theatervereine  mit rund 1.500 Aktiven vertritt“, verdeutlichte BDAT-Präsident Norbert Radermacher in seinem Grußwort. Er verwies auf das große Potential des Amateurtheaters, das auch in diesen Tagen sichtbar werde. Christian Dennert, Präsident des Verbandes Hamburger Amateurtheater (VHAT), nahm den Spielball in seiner Begrüßung auf und bedankte sich bei allen Hamburger Mitgliedsbühnen für ihr ehrenamtliches Engagement und die Leistungen vor dem Hintergrund des 120-jährigen Bestehens des VHAT.

Die jährliche Gemeinschaftsproduktion mit Darstellern verschiedener Mitgliedsbühnen hat im Hamburger Verband bereits Tradition. Anlässlich des Jubiläums wurde mit der Volkskomödie „Benefiz bei Mattler“  nach Friedrich Wilhelm Meyer-Brink ein Stück Lokal- und Theatergeschichte um 1850 lebendig und „dat ole Komödiantenbloot in Wallung bröcht“. Mit historischen Kostümen und einem eindrucksvollen Bühnenbild mit Spielbudenszenerie und Hamburger Stadtkulisse erzählte das Ensemble Episoden und „Dönkes“ rund um  den Theaterdirektor Friedrich Emil Dannenberg alias „Mattler“. Der schafft es sogar, den Faust in nur 30 Minuten wirkungsvoll auf die Bühne zu bringen. Das Stück persiflierte in dieser Fassung nicht nur die historischen Ereignisse und damaligen politischen Verhältnisse. Von der automatischen Spendenwaschanlage über die Kanzleruhr, die nur alle vier Jahre in Bewegung kommt, bis zum Projekt Elbphilharmonie hatte die „Raritätenschau“ auch einiges Kurioses der aktuellen Zeitgeschichte zu bieten.

Am  14./15. September fand die Bundesversammlung mit den Delegierten der 18 Mitgliedsverbände statt. Neben den allgemeinen Regularien standen zahlreiche Themen auf der Tagesordnung.

Präsidium und Geschäftsstelle berichteten über zentrale Projekte im kommenden Jahr wie das gerade angelaufene mehrjährige Förderprogramm „Theater für alle!“, den Deutschen Amateurtheaterpreis „amarena“ 2014 und weitere geplante Initiativen.

Erstmals wurde im Rahmen einer Bundesversammlung ein Fachnachmittag veranstaltet. Im Format eines „Erzähl-Cafés“ schilderten „Zeitzeugen des Amateurtheaters“ unter dem Themenschwerpunkt „Diversität und Integration“ ihre ganz persönlichen Erfahrungen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Gerd Koch (Berlin). Elke Heilsberger (Schleswig-Holstein), Manuela Morlock (Mecklenburg-Vorpommern), Helga Wenhardt (Baden-Württemberg) und Joachim Grabbe (Hamburg) saßen am „Runden Tisch“ und berichteten aus subjektiver Perspektive über ihren jeweiligen Zugang zum Theater, ihre  Beobachtungen und ihre Arbeit. Im Anschluss fand ein Austausch mit dem Publikum statt. Das Erzählcafé, mit dem der BDAT seine neue Reihe Amateur-Theater-Wissen startete, wurde aufgezeichnet und es soll u. a. Eingang finden in einem Buch zur Geschichte des Amateurtheaters.

Das Thema „Diversität und Integration“ stand auch in der nachfolgenden Aufführung „Einer wie Kaspar Hauser“ im Mittelpunkt. Das Kellertheater Hamburg erzählte auf neue Weise und mit aktuellen Bezügen eindrucksvoll die bekannte Geschichte des etwa 16 jährige Jungen, der im Jahr 1828 ohne Erinnerung und ohne Prägung in Nürnberg aufgegriffen wird: Ein junger Mensch im „Rohzustand“, der nach verlorener Kindheit plötzlich den Spielregeln der Gesellschaft ausgesetzt und aufgrund seiner Andersartigkeit als „Experimentierfeld“ missbraucht wird. Am Ende kommt er zu dem Schluss, dass diese Gesellschaft nicht besser ist als seine Isolation zuvor und er sagt: „Geh zurück, es hat sich nicht gelohnt!“

Ehrungen auf dem Schiff

Der Sonntag stand ganz im Zeichen der Würdigung besonderer Persönlichkeiten des Amateurtheaters, die im Rahmen einer Hamburger Hafenrundfahrt auf einem Schiff vorgenommen wurde. Kathrin Oehme leitete über 22 Jahre den Verband Hamburger Amateurtheater und war langjährige Vorsitzende des Norderstedter Amateurtheaters. Sie wurde für hervorragende Verdienste um das Amateurtheater mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.

Die höchste bundesweite Auszeichnung des BDAT wurde den beiden ehemaligen Vizepräsidenten des BDAT Josef Sedlmeier (Saarland) und Franz-Josef Witting (Nordrhein-Westfalen) verliehen. Sie erhielten die Ehrenmedaille für herausragende Leistungen.

In seiner Laudatio für Josef Sedlmeier hob Norbert Radermacher die vielseitigen verantwortlichen Tätigkeiten auf Landes- und Bundesebene hervor.

Mehr als 34 Jahre sei er für das Amateurtheater im Einsatz, u. a. als Jugendleiter für den bayrischen Landesverband, als langjähriger und amtierender Vorsitzender des  Verbandes Saarländischer Amateurtheater, als Veranstalter der Deutschen Amateurtheatertage 2006 in Eppelborn und als Motor für ein neues Festivalkonzept, das die Vielfalt der Sprachen und Dialekte zum Thema hat.

Franz-Josef Witting, der bereits mit neun Jahren Theater spielte, schloss sich 1962 der Heimatbühne Paderborn an und  gründete 1974 das „theater der jugend“, dessen Leiter und Regisseur er seitdem ist. Seit 1978 war Franz-Josef Witting im Vorstand des Amateurtheaterverbandes Nordrhein-Westfalen aktiv, von 1991 bis 2012 als Vorsitzender des Landesverbandes. Der Theatermacher wirkte maßgeblich am bundesweiten Fortbildungsprogramm des BDAT mit und er prägte insbesondere die internationale Arbeit des BDAT. „Franz-Josef Wittings Name ist seit 1982 untrennbar mit den Theatertagen Europäischer Kulturen verbunden, die  Ausgangspunkt für viele neue Verbindungen, Ideen und Folgeprojekte waren“, so Radermacher.

Dass sie sich mit dieser Ehrung nicht zur Ruhe setzen wollen, sondern weitere Ideen umsetzen und andere Menschen dazu bewegen wollen, sich für das Amateurtheater zu engagieren, brachten die beiden Geehrten in ihrem anschließenden Dank zum Ausdruck.

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Ehrungsfoto v. l.: Norbert Radermacher, Kathrin Oehme, Franz-Josef Witting, Josef Sedlmeier, Christian Dennert (Foto: Frank Weymann)

Katrin Kellermann

Förderprogramm THEATER FÜR ALLE!

Die Studio-Bühne Essen zeigt am 13. Juni 2013 Szenen aus dem offenen Ganztag

Foto: Frank Vinken / Studio-Bühne Essen

Das Kinder Kultur Fest der Studio-Bühne Essen am 2. Juli 2013

Foto: Frank Vinken / Studio-Bühne Essen

Am 30. Juli 2013 fiel für den BDAT der offizielle Startschuss für die bundesweite Bildungsinitiative KULTUR FÜR ALLE! Bis zu drei Millionen Euro erhält der BDAT in den Jahren 2013 bis 2017 für Theaterprojekte mit Kindern und Jugendlichen. Die Initiative wird  aus dem Programm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert. Für die ersten Theaterprojekte konnten die Mittel bereits zugesagt werden, weitere Bündnisse werden noch gesucht.

Die Ausschreibung richtet sich an alle zivilgesellschaftlichen Akteure des Theaters, der Kultur und der Bildung: In Kooperation von mindestens drei Partnern werden vor Ort Bündnisse für Bildung initiiert. Amateurtheater, Kulturvereine, Bildungsträger sowie andere theaterinteressierte Initiativen entwickeln spannende Ideen und reichen ihre Konzepte ein. Auch Unternehmen können als Partner mitwirken, beispielsweise ein Handwerksbetrieb für den Bühnenbau oder eine Schneiderei für die Kostümgestaltung.

Gefördert werden Theaterprojekte, die bildungsbenachteiligten Kindern und Jugendlichen im Alter von 4 bis 18 Jahren die Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen der außerschulischen Bildung ermöglichen. Der BDAT hat fünf verschiedene Formate entwickelt, die von den Bündnispartnern mit Leben gefüllt werden können. Die einzelnen Theaterprojekte werden in einem Zeitrahmen von mehreren Wochen bis zu einem Jahr realisiert. Theaterfachleute und Pädagogen können als Honorarkräfte eingebunden werden. Die Projektkoordination des BDAT hilft bei Fragen der Antragstellung und der organisatorischen Projektabwicklung.

Ein Ziel der Initiative ist die nachhaltige Entwicklung von stabilen Netzwerken und wirkungsvollen Strukturen in der kulturellen Bildung außerhalb der Schule. Durch die gezielte Förderung des ehrenamtlichen Engagements im Zusammenspiel von Theaterverbänden, Organisationen und Initiativen sollen lokale Bündnisse entstehen, die möglichst auch nach dem Auslaufen der Förderung aktiv bleiben.

„Das gemeinschaftliche Erleben und individuelle Gestalten von Kultur soll die jungen Teilnehmenden mit Spaß an die Theaterarbeit heranführen, sie in ihrer Wahrnehmungsfähigkeit und Ausdrucksvielfalt fördern, neue Blickwinkel und Bildungschancen eröffnen und vor allem auch die Begeisterung für das Theater wecken“, sagt die Geschäftsführerin des BDAT Irene Ostertag.

Kontakt/Information: BDAT, Margerita Bube, Fon 030 2639859-20, bube@bdat.info, www.bdat.info

Theater polarisiert, konfrontiert, schafft Begegnung und heizt Debatten an

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Foto: Frank Weymann

Spannende Theatertage Europäischer Kulturen in Paderborn

Provokation, Irritation, Faszination und Begeisterung: Ein Potpourri an Stimmungen und Emotionen kennzeichnete die diesjährigen Theatertage Europäischer Kulturen vom 3. bis 7. Juli in Paderborn und machten sie zu einem spannenden und nachhaltigem Ereignis. Zehn freie und nichtprofessionelle Gruppen aus sechs Nationen stellten ihre Inszenierungen vor und erläuterten in öffentlichen Aufführungsgesprächen ihre Ideen, Konzepte und Herangehensweisen. Der künstlerische Austausch, das Hinterfragen von Rahmenbedingungen für die jeweiligen Produktionen und die Erläuterung der Methodik vor dem jeweiligen kulturellen Hintergrund waren zentrale Bestandteile dieses Treffens. „Eine große Bandbreite an Theaterformen und Stilmitteln wurde hier vorgestellt, die viele Impulse geben konnten“, erläuterte Festivalleiter Franz-Josef-Witting und zog mit rund 2.500 Festivalbesuchern ein positives Fazit.

Eröffnet wurde das Festival von Schülerinnen und Schülern der Rudolf-Steiner-Schule, Schloß Hamborn, mit dem Stück „Herr der Diebe“ nach dem Roman von Cornelia Funke. Verschiedene theatrale und musikalische Stilmittel, vor allem aber die große Spielfreude des Ensembles kennzeichneten die Inszenierung, in der es um die Stärken von Kindern geht, aber auch um ihre Verletzlichkeit, um Vertrauen und Mut.

Lebensträume von der eigenen Wohnung bis zum Job als Fußballmoderator standen im Mittelpunkt einer sensibel inszenierten Collage der Theatergruppe „Die Weltenbrecher“ von der Lebenshilfe Lüneburg-Harburg. Mit viel Witz, Eigenironie und mit ihrer Bühnenpräsenz zeigten die geistig behinderten Darsteller in ihrem Stück „Wo der Pfeffer wächst“, dass sie künstlerisch ernst zu nehmen sind.

In dem Drama „Von Mäusen und Menschen“ nach John Steinbeck spürte die Studio-Bühne Essen dem Lebenstraum und der ungewöhnlichen Freundschaft zweier heimatloser Tagelöhner nach. Einfühlsam und präzise arbeitete die Inszenierung die Not der Menschen in wirtschaftlichen Krisenzeiten heraus und offenbarte individuelle Defizite im menschlichen Miteinander.

Ein Tisch, Stühle, ein Vogelkäfig, Männer spielen Karten, Frauen locken – Begegnungen und Szenen in einem Haus: Mit ästhetischen Bildern, kunstvoll arrangiert, entwickelte das Dance Studio „The Crystal Cube of Brightness“ aus Sisak/Kroation mit „Let me go“ eine ausdrucksstarke Tanztheaterproduktion. Liebe und Ablehnung, Gemeinschaft und Isolation, Bedürfnisse und Ängste wurden sichtbar und gaben Assoziationen Raum. Sie konfrontierten und begeisterten. In der Inszenierung „99 Prozent“ des spinaTheater aus Solingen schreien die jungen Darsteller ihren Unmut über politische, gesellschaftliche und soziale Missstände heraus: Sie sind gegen mediale Verdummung, gegen die Macht globaler Finanzakteure, gegen Korruption, die „Lebensmittelmafia“ – und sie wissen nicht, wie der Einzelne etwas ändern kann. Mit ihrer Hilflosigkeit konfrontierten sie das Publikum, traten in eine provozierende Interaktion und versetzten Zuschauer in größte Anspannung. Diese Aufführung war ein spannungsreicher „Grenzgang“, das Aufführungsgespräch unerlässlich! Liebe, Hass, Rache, Freiheit, Wahrheit und Gerechtigkeit waren einige der Ingredienzen von „Elektra“. Die Inszenierung nach László Gyurkó, vorgestellt von Spielbrett Dresden, zeigte die Geschichte aus der griechischen Mythologie in modernem Gewand und mit aktuellen Bezügen. Die Frage nach Freiheit und Demokratie, aber auch die Instrumentalisierung von Menschen, wurde von den Protagonisten und dem Ensemble eindrucksvoll in Szene gesetzt. Die ambivalente Beziehung des Mädchens Tal zu ihrer Mutter stand im Mittelpunkt der israelischen Produktion „Die schwarze Prinzessin“. In englischer Sprache nahmen die Darsteller die Zuschauer mit auf eine kurzweilige und berührende Reise durch die widersprüchliche Gedankenwelt einer Pubertierenden. Dabei kamen sie ganz ohne Requisite aus, die sie durch eine hervorragend choreographierte Körperarbeit ersetzten.

Foto: Frank Weymann

Foto: Frank Weymann

Wie ist es, in Österreich fremd zu sein? Eingebettet in eine Krimigeschichte, persiflierte die multikulturelle Theatergruppe „Die Fremden“ aus Wien eigene Erfahrungen und Missstände, mit denen Einwanderer umgehen müssen. Die Gründung eines Cateringunternehmens, „Happy im Biss“, führte hier zu fatalen Situationen, die ähnlich einer Screwball-Komödie aufbereitet wurden. Die Requisiten am Flughafen verloren, aber „Don Juan“ im Gepäck: Das Kutaisi Youth Theatre aus Georgien zeigte eine humorvoll überzogene Kurzversion der Komödie nach der Vorlage von Molière. Temperamentvoll und lasziv spielte die Protagonistin in der Tanztheaterproduktion mit ihren Verehrern und führte den jungen Don Juan ins Verderben.

Wie man richtig bei einem Poetry-Slam applaudiert, lernte das Publikum bei der Präsentation erster Workshopergebnisse aus dem deutsch-französischen Jugendprojekt interCultour. Zehn Jugendliche erarbeiteten frische, lyrische Texte, die sie mal humorvoll, mal philosophisch, mal erotisch präsentierten. Die neue Sprachmischung „Denglais“ (Deutsch-Englisch-Francais) gab dem Ganzen eine besondere Note. Einen furiosen Abschluss mit Standing Ovations fand das Festival in der russischen Version von Heinrich Bölls „Ansichten eines Clowns“. Als Mischung aus Schauspiel und clownesker Akrobatik erzählte die Inszenierung die Geschichte von Hans Schnier, Bölls traurigem Clown aus dem Deutschland der Nachkriegszeit. Meisterhaft gelang dem Ensemble dabei die Übertragung ins Zeitlose und Internationale. Eine Romanadaption, die fast ohne Worte auskam und stets nah am Zuschauer war.

Was ein internationales Festival wie dieses auszeichnet, fasste Josef Hollos, Vorsitzender des Zentraleuropäischen Komitees des Weltverbandes AITA/IATA, so zusammen: „Man erkennt, wo das Wesentliche liegt, was einen beeindruckt und hinterfragt auch die eigene Arbeit. Es ist ein Lernen, ein Vergleichen, ein Erfahrungsaustausch und eine Motivation, besser zu werden!“

Das Festival wurde veranstaltet vom Bund Deutscher Amateurtheater in Zusammenarbeit mit dem Amateurtheaterverband Nordrhein-Westfalen, Ausrichter war das theater der jugend, Heimatbühne Paderborn e.V.
Das Festival wurde gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages, über den Bund Deutscher Amateurtheater aus Mitteln des Auswärtigen Amtes, vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, durch die Stadt Paderborn. Das interCultour-Projekt wurde gefördert vom Deutsch-Französischen Jugendwerk.

Katrin Kellermann

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Foto: Frank Weymann

 

Empfang auf der Terrasse des Kanzleramts

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Kulturstaatsminister Bernd Neumann, BDAT-Geschäftsführerin Irene Ostertag und BDAT-Präsident Norbert Radermacher

Vertreter des deutschen Amateurtheaters zu Gast beim Kulturstaatsminister

Zu einem Empfang auf der höchsten Terrasse des Bundeskanzleramts hatte der Beauftragte für Kultur und Medien, Kulturstaatsminister Bernd Neumann, gemeinsam mit Norbert Radermacher, Präsident des Bundes Deutscher Amateurtheater (BDAT), am 8. Juli rund 50 Vertreterinnen und Vertreter der deutschen Amateurtheaterszene eingeladen. Unter den Gästen waren Vertreter des Partnerverbandes der Bundesarbeitsgemeinschaft Spiel & Theater, die  Vorsitzenden der Mitgliedsverbände des BDAT, Theatermacher, Regisseure, Festivalleiter und Spartenvertreter, u. a. aus den Bereichen Kinder- und Jugendtheater, Seniorentheater, Mundart-Theater und dem Theater mit behinderten Menschen.

Drei Stunden nahm sich der Kulturstaatsminister in lockerer Atmosphäre Zeit, um sich über die Arbeit und die Rahmenbedingungen sowie über Fragestellungen der überwiegend ehrenamtlich Tätigen zu informieren. „Mit der Einladung möchte ich Ihnen ein herzliches Dankeschön sagen und zum Ausdruck bringen, welche Bedeutung das Amateurtheater für die Kulturelle Bildung hat“,  betonte Bernd Neumann in seiner Begrüßung. Vor allem in den ländlichen Regionen und überall dort, wo das professionelle Theater die Menschen nicht erreiche, nehme das Amateurtheater einen hohen Stellenwert ein. Dass er die Arbeit des Amateurtheaters schätzt, ist auch in der eigenen Vita begründet. So berichtete Bernd Neumann, dass er als Schüler selbst auf der Bühne gestanden habe und später für einige Jahre eine Studentenbühne leitete. Allerdings bedauerte er, dass es damals noch nicht die vielfältigen Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung des BDAT gab.

BDAT-Präsident Norbert Radermacher bedankte sich sehr herzlich für diese besondere Einladung, die eine hohe Wertschätzung aber auch eine wichtige Motivation für die mehr als 100.000 ehrenamtlich Aktiven darstelle, die mit ihren Inszenierungen bis zu 8 Millionen Zuschauer pro Jahr erreichen.

Die umfangreiche breitenkulturelle Arbeit des BDAT wäre ohne die finanzielle Unterstützung des BKM nicht möglich. Vor allem bedankte sich der BDAT-Präsident für die persönliche Unterstützung. So kam es aufgrund des Berichts und der Vorschläge der Enquète-Kommission der Bundesregierung „Kultur in Deutschland“ (2007) zu gemeinsamen Gesprächen mit der Vorsitzenden der Enquete-Kommission Gitta Connemann (CDU/MdB), dem Kulturstaatsminister und dem BDAT-Präsidenten, die dem Amateurtheater neue Impulse gaben. In der Folge konnte der BDAT im Jahr 2010 erstmals einen dotierten  Deutschen Amateurtheaterpreis „amarena“ ausloben, der seitdem im jährlichen Wechsel mit der Innovationsförderung „amarena“ vergeben wird.

Besonders interessiert zeigte sich der Kulturstaatsminister am aktuellen BDAT-Projekt „Theater trifft facebook“, über das zwei junge Teilnehmerinnen berichteten. In weiteren Gesprächen informierte sich der Kulturstaatsminister u. a. über die Situation der Freilichtbühnen sowie über die internationale Amateurtheaterszene. Festivalmacher erläuterten ihre jeweiligen Konzepte und stellten die nachhaltige Wirkung, insbesondere auch bei internationalen Jugendtheaterprojekten, heraus. Der Bildungsreferent des BDAT Stephan Schnell berichtete über binationale Projekte mit den Nachbarländern und die weltweite Arbeit des BDAT. Zahlreiche  Netzwerke, ein intensiver künstlerischer Dialog über Grenzen hinweg und Freundschaften zwischen Menschen, die sich sonst nicht kennenlernen könnten, z. B. aus dem Iran und Israel, fänden hier einen fruchtbaren Boden, machten die Festivalleiter und der Bildungsreferent deutlich. Mit einer informationsreichen Führung durch das Kanzleramt endete dieser Abend.

PS: Roy Blacha, als 1. Vorsitzender des BATV, vertrat diesen an diesem Abend in Berlin.

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